Imkern ein neuer Trend?

Mit dem Dokumentarfilm „More than Honey“ erhielt die Bienenhaltung / Imkerei im Jahr 2012 eine ganz neue Bedeutung und machte dadurch auf das weltweite Bienensterben aufmerksam. Der Film war im Jahr 2012 der erfolgreichste Kinofilm in der Schweiz. Durch diesen Input entschlossen sich mehr Menschen selber Bienen halten. Wer sich entschliesst, mit diesem schönen und nützlichen Hobby zu beginnen, muss sich jedoch vorher bei paar Dinge vor Augen führen und dann die Entscheidung treffen. Bienen sind keine Ware, sondern sind pflegeintensive Tierchen.

Voraussetzung für die Imkerei

Voraussetzungen für die Imkerei braucht es nicht viele, um selber Bienen halten zu können. Der wichtigste Punkt ist meiner Ansicht, nicht allergisch auf Bienengift zu reagieren. Damit meine ich nicht Schwellungen nach einem Bienenstich zu haben, sondern nicht vom Stängelchen zu fallen. Davon gibt es deshalb ein paar ganz unschöne Bilder meiner Schwellungen aus meiner jungen Imkerkarriere. Wer beim selber halten von Bienen ruhig und respektvoll mit den Tierchen umgeht, braucht Bienenstiche nicht gross zu fürchten. Mir ist auch noch ein Fall einer Propolis Allergie bekannt, die das Arbeiten mit Bienen erschweren kann. Der Mann lässt sich dadurch nicht von der Imkerei abhalten und schützt seine Hände entsprechend mit Gummihandschuhen. Können die körperlichen Hindernisse ausgeschlossen werden, braucht es nur noch die Liebe zur Natur und eine ausgeprägte Beobachtungsgabe.

Selber Bienen halten ist ein zeitintensives Hobby!

Die Zeit kann einem bei diesem Hobby buchstäblich in den Händen wie Sand verrinnen. In den Frühlings- und Sommermonaten ist die zeitintensive Zeit zum selber Bienen zu halten. Der Zeitaufwand hängt deshalb von der Anzahl Bienenvölker ab, die man gedenkt zu bewirtschaften. In der Saison wende ich pro Woche zwischen 6 bis 8 Stunden auf. Dies bei einer Anzahl von ungefähr 30 Bienenvölkern. Der Umgang mit den Bienen lässt mich jedoch den hektischen Alltag hinter mir zu lassen. Wer nicht ruhig ans Werk geht, dem zahlen es die Bienen deshalb mit Stichen heim. Belohnt wird der Imker durch das Ernten des gelben Goldes in Form von Honig. Nichts schmeckt besser als der eigene Honig!

Ausbildung zum Imker

Es gibt meiner Meinung zwei praktikable Varianten zur Ausbildung zum selber Bienen halten:

  1. Kennen eines erfahrenen und passionierten Imkers, der das Imker-Handwerk jemandem weiter geben möchte. Mit diesem Lehrer von Anfang Saison an die Pflege der Bienen begleiten. Das war die Ausbildung, die ich genossen habe. Ich konnte in seinem Bienenhaus selber vier Bienenvölker halten. Dies ist natürlich darum die perfekte Voraussetzung, die Bienenpflege von Grund auf zu erlernen (learning by doing). Parallel habe ich mich noch im Internet schlau gemacht und diverse Ausbildungsinhalte von Imkerorganisationen gefunden.
  2. Der übliche Weg ist, sich für einen Imker Basiskurs zur artgerechten Art selber Bienen zu halten anzumelden. In regelmässigen Abständen werden diese dabei in der Zentralschweiz auf der Webseite von luzerner-imker.ch ausgeschrieben. Der Grundkurs für Neuimker dauert ca. 18 Halbtage, verteilt auf zwei Jahre. Ziel des Kurses ist es, Neuimker im Laufe der beiden Ausbildungsjahre eine gute imkerliche Praxis zukommen zu lassen.

Kann man reich werden mit selber Bienen halten?

Wer glaubt, mit der Imkerei schnell reich zu werden, ist auf dem Holzweg. Die Aufbauzeit der Imkerei ist daher mit grösseren finanziellen Aufwendungen verbunden. selber Bienen haltenDanach kann mit den Honigeinnahmen auch etwas Geld verdient werden. Es bleibt dem Neuimker die Wahl zwischen der Haltung von Bienen im Bienenhaus oder zweitens in Magazinen. Ein Magazin schlägt mit zirka Fr. 200.– bis Fr. 400.– zu buche. Wer sich ein Bienenhaus leisten will, muss mehrere Tausend Franken in die Hand nehmen. Das Bienenhaus hat gegenüber der Magazinimkerei dabei einen entscheidenden Vorteil. Die Arbeit kann am trockenen verrichtet werden und es steht in der Regel Lagerplatz für Waben, Geschirr usw. zur Verfügung. Die Höhe der Einnahmen richtet sich demzufolge nach der Anzahl Bienenvölkern und hängt natürlich massgeblich von der Tracht (Futterangebot wie Nektar usw.) ab.

 

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